Château Lafite-Rothschild (PC)

FRA - WEINANBAUREGION BORDEAUX: PAUILLAC / 

Während der Regentschaft von Ludwig IX gehörten die Ländereien des heutigen Château Lafite-Rothschild einem gewissen Gombard de Lafite. Der aristokratischen Familie Sabbat de Pommiers, zugleich mit einem Sitz bei Gerichtshof von Bordeaux versehen, wurde der Besitz im beginnenden 17. Jahrhundert zugeschrieben. Der Geschäftstüchtigkeit von Jaques de Ségur, zugleich der Eigentümer im zu Ende gehenden 17. bis gegen Ende des 18. Jahrhunderts, ist die annähernde Verdopplung der Rebflächen in diesem Zeitraum zu verdanken. Wie noch bis heute anhand des Familiennamens feststellbar ist besaß die Familie, insbesondere durch die Aktivitäten des Enkelsohns Nicolas-Alexander, eine ganze Reihe, heute weitläufiger, Weingüter. Mit seinem Tod im Jahre 1784 übernahmen in stürmischen Zeiten die Herren Monthieu und Pommard das Anwesen. Wie stürmisch und unerbittlich die französische Revolution war kann man daran ersehen, dass letzterer zum Tode durch die Guillotine verurteilt wurde und das Gut unter Zwangsverwaltung gestellt wurde. Somit nach offizieller Lesart im Staatsbesitz wurde im Zuge einer Versteigerung Sir Samuel Scott zum neuerlichen Besitzer. Wie sooft im Leben ist es jedoch nicht der Besitzer, sondern eine leitende Kraft, die einen solchen Betrieb voran bringt. So gebührt dem Gutsverwalter Gouda noch heute die Große Ehre, dass seine Leistung zu einem wesentlichen Anteil zu dem heute legendären Bekanntheitsgrad beitrug. Des einen Freud ist des anderen Leid und so musste im Jahr 1868 der Baron James de Rothschild tief in die Tasche greifen, um dieses Weingut erwerben zu können. Es gehörte wohl zu den vielen genialen Ideen des erfolgreichen Geschäftsmannes, explodierten doch in den Folgejahren die Preise für den hier erzeugten Wein. Somit stellte es sich als ein gutes Investment heraus und diese Beurteilung darf bis heute gelten. Hingegen erscheint es aus heutiger Sicht recht sonderbar, dass James de Rothschild bis zu seinem Tode selbst nie anwesend war. Ab dem Jahr 1882 wurde das geschäftliche Umfeld deutlich schwieriger. Neben diversen Schädlingsplagen beeinträchtigten sowohl der 1. Weltkrieg als auch der 2. Weltkrieg die Geschäfte. Der große Bekanntheitsgrad führte zu Begehrlichkeiten, die zu einer Beschlagnahmung des Weingutes und einer Umwandlung in eine Landwirtschaftsschule führte. Unter Umständen halfen gute Beziehungen, dass Baron Elie von Rothschild das Weingut im Jahr 1945, sprich nach Kriegsende, zurückgewinnen konnte. Die in den Folgejahren in kurzer Reihenfolge gekelterten Spitzenjahrgänge verhalfen dem Weingut zu wirtschaftlichem Aufschwung. Umfangreiche Investitionen in Gebäude, Kelleranlagen und in die Weinberge torpedierten dieses Weingut erneut in die Topliga der regionalen Produzenten. Marketinganstrengungen, zu denen auch der Einritt in den US-Markt zählten, halfen den Betrieb nachhaltig, sich auf eine wirtschaftlich gesunde Basis zu stellen. Ab den 1980er Jahren wurde durch weitere Zukäufe eine deutliche Expansionsphase eingeleitet. Die Produktion vor Ort umfasst in etwa 20.000 Kisten jährlich. 

hs 11.23 / PC =Premiers Crus / weitere Informationen: WIKIPEDIA

     
  • Adresse Château Lafite-Rothschild
    FRA-33250 Pauillac